Plasmatische Vererbung
2. Auflage 2010
88 Seiten
0 Farb.-Abb., 21 SW-Abb.
ISBN: 978-3-89432-676-0
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Über das Buch
Verlagsinformation:
Die Gene liegen nicht nur auf den Chromosomen des Zellkerns; auch spezielle Zellorganellen verfügen über ein eigenes Erbgut. Die Weitergabe dieser extrachromosomalen Gene wird plasmatische Vererbung genannt. Da diese Gene nur über die mütterliche Linie weitergegeben werden, gehorcht die plasmatische Vererbung nicht den Mendelschen Regeln. Dass die Plastiden der Pflanzen über ein eigenes Erbgut verfügen müssen, wurde zwar bereits zu Anfang des 20. Jahrhunderts vermutet, der Nachweis für plasmatische Vererbung gelang jedoch erst in den 1950er-Jahren. Aus dieser Zeit der Pionierforschung über die plasmatische Vererbung stammt das Buch von Rudolf Hagemann, der damit dieses Teilgebiet der Genetik erstmals einem größeren Leserkreis vorstellte. Er stellt hier bereits die Frage, ob neben den Plastiden auch die Mitochondrien über ein eigenes Erbgut verfügen - der Nachweis der mitochondrialen DNS gelang dann 1963. Heute spielt die plasmatische Vererbung in der Archäogenetik bei der Ermittlung von Stammbäumen eine wichtige Rolle; bekanntestes Beispiel ist die sog. Mitochondriale Eva im Stammbaum der Menschen.
Aus dem Vorwort des Autors:
Es ist ein dringendes Erfordernis unserer Tage, einen größeren Leserkreis mit den Ergebnissen und Problemen der Vererbungswissenschaft (Genetik) bekannt zu machen. Das vorliegende Heft versucht, einen Überblick über das Teilgebiet der "plasmatischen Vererbung" zu vermitteln. An ausgewählten Beispielen werden die Nachweismethoden für die vom Plasma übertragenen Erbanlagen erläutert und daran anschließend die einzelnen Komponenten des plasmatischen Erbgutes sowie ihr Zusammenwirken miteinander und mit den im Zellkern liegenden Erbfaktoren geschildert. Diese Darstellung soll erneut deutlich machen, daß sich die Genetiker nicht nur mit der Kernvererbung beschäftigen, sondern daß die plasmatische Vererbung in allen ihren Überlegungen und Untersuchungen einen beträchtlichen Raum einnimmt.
