Der Vogel und sein Nest
5. Auflage 2006
104 Seiten
0 Farb.-Abb., 59 SW-Abb.
ISBN: 978-3-89432-510-7
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Über das Buch
Zwar legen alle Vögel ausnahmslos Eier, aber längst nicht alle Vögel bauen ein Nest, um ihre Eier in dieses zu legen und auszubrüten. Viele Vögel begnügen sich damit, ihre Eier einfach auf den Boden abzulegen, allenfalls wird eine Mulde ausgescharrt und mit etwas Genist ausgelegt. Von diesen primitiven Nestformen bis zu den kompliziertesten Bauten, die wir in der verschiedensten Form antreffen, gibt es alle nur möglichen Zwischenformen. Keineswegs bestehen die Nester stets aus pflanzlichen Stoffen - Ästen, Zweigen, Halmen, Moos, Flechten u. a. -, manche Vögel verwenden Steine, Muschelschalen, lehmige Erde und Insektengespinste zu ihrem Nestbau, und viele Vögel polstern ihre Nester mit Tierhaaren und oft geradezu verschwenderisch mit Federn aus. Die Laubenvögel sind sogar so weit gegangen, daß sie die Plätze vor ihren Lauben und die Wände der Lauben mit bunten Blüten und allerlei auffallenden Gegenständen ausschmücken. Andererseits gibt es Vögel, die sich die Arbeit sehr leicht machen und sich ihr Nistmaterial einfach zusammenstehlen. Bei anderen Vogelarten wieder ist der Nestbautrieb erloschen, und sie sind auf die Nester anderer Vogelarten angewiesen. Wieder andere Vögel mieten sich bei höhlenbewohnenden Säugetieren oder in den Bauten von Insekten ein. Von den Offenbrütern bis zu den Höhlenbrütern, die in selbstgezimmerten Baumhöhlen oder in selbstgegrabenen Erdhöhlen brüten, finden sich alle nur denkbaren Übergänge. Man sollte nun meinen, daß alles, was mit dem Nestbau zusammenhängt, zumindest bei den in Europa vorkommenden Vogelarten bekannt sei. Weit gefehlt! Auch bei mancher in unserer Heimat vorkommenden Vogelart wissen wir über die Beteiligung der Geschlechter am Nestbau noch nichts Genaues, und für die junge Generation der Feldornithologen gibt es auch noch auf dem Gebiete der Fortpflanzungsbiologie ein weites und dankbares Betätigungsfeld.