Der Baßtölpel
2. Auflage 2005
111 Seiten
0 Farb.-Abb., 76 SW-Abb.
ISBN: 978-3-89432-789-7
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Über das Buch
Die Familie der Tölpel, die u.a. mit den Pelikanen und Kormoranen verwandt ist, umfaßt neun Arten. Unter ihnen sind die Baßtölpel Koloniebrüter, die - oft zu Tausenden in einer Kolonie - sehr ortstreu an ihren meist auf kleinen Felseninseln vor der Küste liegenden Brutplätzen festhalten. Manche dieser Brutfelsen - vor England und Irland, Schottland und Island, an der französischen Kanalküste und bei Kanada - sind seit Hunderten von Jahren von den Vögeln besiedelt und den Menschen bekannt. Fast alle Brutkolonien liegen an vom Golfstrom beeinflußten Küsten und stehen in enger Beziehung zum Vorkommen des Herings und anderer Nahrungsfische. In neuester Zeit haben sich die Tölpel in ihrem Nahrungserwerb an die Fangplätze der Hochseefischerei angeschlossen. Mit Vorliebe wird auf Felssimsen das Nest aus Pflanzenteilen gebaut, in dem das einzige Junge aufgezogen wird. Viele Wochen wird es gefüttert, bis es eine gute Fettreserve hat, da es nach dem Verlassen der Kolonie wochenlang ohne Nahrung auskommen muß, bis es selbst sturztauchen und fischen gelernt hat. In den anatomischen Merkmalen - dem stromlinienförmigen Körper, den langen schmalen Flügeln, dem stark gezähnten Schnabel, den großen Schwimmfüßen - sind alle Tölpelarten absolut als stoßtauchende Fischfänger spezialisiert. In ihrem Verhalten weichen jedoch die Baßtölpel von den anderen Arten in mancher Hinsicht ab. Viele im Instinkt fest verankerte, ritualisierte Verhaltensweisen sind besonders der massierten Siedlungsweise der Baßtölpel angepaßt, haben sich in dem engen Zusammenleben der Vögel als positives, das heißt der Arterhaltung dienendes Verhaltensmerkmal herausgebildet. Der Bestand der Baßtölpel, der am Ende des 19. Jahrhunderts infolge der intensiven Bejagung - Fleisch, Fett, Federn und Eier der Vögel wurden weitgehend vom Menschen genutzt - sehr abgenommen hatte, ist seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts, nachdem die Vögel geschont werden, wieder im Ansteigen.