Die Mönchsgrasmücke
1. Auflage 1990
180 Seiten
19 Farb.-Abb., 103 SW-Abb.
ISBN: 978-3-89432-393-6
€ 29,95 inkl. 7 % Mehrwertsteuer zzgl. Versandkosten
Über das Buch
Mit der vorliegenden Monographie wird die weithin beliebte Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla) in ihrer gesamten Biologie und Bedeutung als Modell für moderne ornithologische Forschung dargestellt. Der "Mönch" gehört zu den auffallendsten Erscheinungen innerhalb der eurasischen Kleinvogelwelt. In ihrem riesigen Verbreitungsgebiet besiedelt diese Grasmücke eine Vielzahl verschiedener Lebensräume - von Wäldern aller Art über diverse Vegetationszellen der kultivierten Mosaiklandschaft bis hin zu einer Reihe von extremen Habitaten. Vor allem auf einigen atlantischen Inseln ist sie ausgeprägter Kulturfolger geworden und siedelt in unmittelbarer Nähe menschlicher Behausungen. Wegen ihrer Vielseitigkeit und dadurch, daß sie sich inzwischen in großem Umfang halten und züchten läßt, ist die Mönchsgrasmücke zu einem der wichtigsten Versuchsvögel für wissenschaftliche Grundlagenforschung geworden. An ihr ließ sich in den letzten Jahren neben dem stark differenzierten Zugverhalten unterschiedlicher Populationen u. a. auch zeigen, daß das Zugverhalten ganz wesentlich von endogenen, vererbbaren Mechanismen gesteuert wird. Mönchsgrasmücken besitzen ererbte Zug-Zeitprogramme, die ihnen helfen, als unerfahrene Jungvögel die erste Wanderung zwischen Brutgebiet und dem unbekannten Winterquartier zu bewältigen. Angeborene Zugrichtungen stellen sicher, daß sie in der für jede Population richtigen Richtung abwandern. In Teilzieherpopulationen ist bereits im Ei durch die Erbgutkombination der Eltern bestimmt, welcher Jungvogel später wandern und welcher im Brutgebiet überwintern wird.